Kreative Kindergerichte: Ausgewogen statt 0815

Viel Gemüse, Obst uns Milchprodukte

Ausgewogen von Anfang an
Kreative Küche beginnt schon im Babyalter an Bedeutung, denn je mehr gesunde Lebensmittel Du im ersten Lebensjahr eingeführt hast, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Kind ein beliebter Gast an allen Tischen wird. Wenn wir mal ehrlich sind, mag keiner Kinder, die immer nur am Essen rummäkeln. Außerdem beugt der pure Kontakt in den ersten Lebensmonaten tatsächlich Allergien und Darmerkrankungen vor. Eltern sollten schon ab der Beikosteinführung darauf achten, ihre eigene Ablehnung gegenüber bestimmten Lebensmitteln nicht auf die Kinder zu übertragen. Es gibt nichts Unhöflicheres als „Ihhhh“ zu Speisen zu sagen, die anderen ganz sicher sehr gut schmecken.

Gläschen können teuer werden
Die Gläschen im Handel bieten lediglich ein Standardprogramm. Das kann schon mal nicht ausgewogen sein. Als Mutter kannst Du kinderleicht die Magierin der ausgebufften Gerichte werden. Statt ab dem 9. Monat vier industriell hergestellte Babygläser zu kaufen, kannst Du jede Mahlzeit mit wenigen Handgriffen ultra gesund und kostengünstig selber zaubern. Für unsere Zwillinge habe ich durchschnittlich sechs Tage die Woche Mittagsbrei gekocht und hatte einen riesen Spaß dabei. Jeden Dienstag und Donnerstag schlenderte ich mit dem Zwillingskinderwagen über den Wochenmarkt, um frisches saisonales Gemüse aus der Region zu kaufen. Dort habe ich mich von den Omis beraten und beglückwünschen lassen. Und von den lieben Marktverkäufern natürlich: Danke an meinen Spreewaldstand an der Greifswalder Straße. Ihr seid Spitzenklasse. Außerdem ist saisonales, regionales Einkaufen & Kochen nachhaltig. Und nachhaltig find´ich gut! 😉 Im Supermarkt achte ich sehr darauf, dass die Produkte möglichst aus deutscher Herstellung kommen, denn lange Transportwege bedeuten mehr Emission.

Obst und Gemüse püriert
Wir hatten immer viel Spaß am Essen. Die verrücktesten Mischungen kamen bei den Zwillingen im Babyalter am Besten an. Rote Beete Brei im Winter, Mangold oder frischen Spinat, Lamm, Wirsing, Fenchel, Topinambur – all das purzelte bei uns in den Brei. Das dauerte nie länger als eine halbe Stunde. Das Gemüse muss geschält oder gesäubert werden, klein schneiden und ab in den Topf. ACHTUNG: Nicht aus den Augen verlieren. Dabei ist mir auch schon das Gemüse angebrannt. Und das ist richtig ärgerlich. Ebenso halte ich es übrigens mit dem Obst. So kannst Du die wildesten Obst-Breichen kreieren. Als Basis habe ich meistens eine alte Obstsorte, also Apfel, Birne oder Banane genommen. Das ist für klein und groß sehr verträglich. Im Winter gibt es Kaki oder Apfelsine, im Sommer Erdbeeren & Pfirsiche, im Herbst Brombeeren & Co. Heute lassen wir die Jungsis alles probieren, es sei denn, das Essen ist zu scharf. Heute essen Königsberger Klopse ebenso gern wie Topinambur-Wirsing-Lasagne. Die Hauptsache ist, dass jeden Tag viel Gemüse und Obst auf dem Speiseplan stehen.

Bildertipp

Was der Apfel alles so kann
Wenn er nich allzu sauer oder unreif ist, darf er gern ab dem 6. Monat in verschiedenen Variationen angeboten werden. Der Apfel passt im Gemüsebrei besonders gut zur Roten Beete.  Er schmeckt auch als Obstbrei mit allen vorstellbaren anderen Obstsorten. Beginnen kann Dein Baby gut mit der Kombination aus Birne oder Banane.
Die Mischung macht´s
Richtig Fahrt nimmt das Essen auf, wenn es gut kombiniert wird. Eine wunderbare Mischung sind die r Zucchini, die dunkelrote Aubergine und die knallrote Paprika. Eine wahre Vitamin-Bombe steckt in dem Mix. Vitamine B, C, Kalium und Mineralstoffe machen die italienische Variation besonders interessant. Essen!

Saisonales Gemüse
Auf dem Wochenmarkt entdeckst Du regelmäßig tolles, frisches Gemüse, das aus Deiner Region kommt. Vor Ort kannst Du Dich vertrauensvoll an die Verkäufer wenden, um ihnen über Anbau und Herkunft Löcher in den Bauch zu fragen. Lass Dich inspirieren! Beispielsweise hilft uns der Rotkohl mit seinen antioxidativen Wirkstoffen,  kraftvoll durch den Winter zu kommen, denn diese wirken entzündungshemmend.

Sommerlich frisch
Gesunde Fette liefert uns die Avocado, auch wenn ihr Image aktuell gelitten hat. In der Kombination mit den sehr wasserhaltigen Gemüsesorten Zucchini und Avocado kreiert sich eine vollwertige Kost. Gepimpt mit Petersilie kommt nicht nur ordentlich Geschmack ins Gericht, sondern auch Unmengen an Vitalstoffen und Spurenelementen.
Starke Abwehr
Wer auf eine starke Abwehr Wert legt, kommt an Gemüse nicht vorbei. Je bunter, desto besser! Jedes Gemüse sorgt für etwas anderes. Rot wirkt anregend, grün zellaufbauend und orange immunsystemstärkend. Also: Gemüse ab ins Tor, ole!

Sauer macht lustig
Stachelbeere, Johannisbeere, Brombeere - alle samt sind sie schön sauer. Auch wenn Du deren Geschmack mit dem Erwachsen werden quasi verlernt hast, solltest Du Deinem Kind die Beeren immer wieder anbieten. Die meisten Zwerge stehen nämlich drauf. Sie sind außerdem sehr gut für Haut, Haar und Immunsystem.

Fenchel rocks!
Fenchel wirst Du schwerlich in Fertignahrung oder Babygläschen finden. Dabei ist er so schmackhaft. Weil Fenchel sehr aromatisch ist, bekommt das Familiengericht ordentlich Geschmack, auch ohne großartiges Würzen. Die für das Aroma verantwortlichen ätherischen Öle stärken den Magen, sind verdauungsfördernd und entzündungshemmend.

Grün, grün, grün..
Diese Gurke, was damit so alles geht. Ob gerieben im Rohkostsalat oder im Mangopüree als Topping auf dem Eis im Sommer, sie ist ein Knallerchen. Dabei ist die Gurke nicht nur reich an Vitaminen, sondern auch an Calcium, Eisen und Zink. Weil sie noch dazu direkt vor der Haustür wächst, gehört sie unbedingt auf den Speiseplan.

Beerenstärke
Lecker... Schon die ganz, ganz Kleinen können sie greifen und mit großer Wonne verspeisen. Heidelbeeren haben einen sehr hohen Ballaststoffgehalt und wirken verdauungsfördernd. Mit ihren Antioxidantien beugt die Blaubeere Herz-Kreislauferkrankungen vor.

Ich brauche Kaffee
Eltern sind oft müde. Geh unter Leute, trink Kaffee mit anderen Teilnehmern des Lebens und entspann Dich. Auch als Stillende geht das. Deinen Kindern schadet das garantiert nicht. Beruhige Dein Gewissen doch einfach mit Fair Trade.

OH MEGA, Omega 3
Gesunde Ernährung bedeutet, sich ausgewogen zu ernähren. Neben den Kohlenhydraten müssen ausreichend Eiweiße und Fette aufgenomen werden. Darum tut uns Fisch so gut. Schon in der Beikost sollte er zwei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Außerdem gibt spendet Fisch Vitamin D. Das ist insbesondere für das Knochenwachstum der Kinder bedeutend.

Basische Lebensmittel
In aller Munde ist die Übersäurung. Sie soll mitverantwortlich sein für die übelsten Krankheiten. Basische Lebensmittel sind ausgleichend und gesund. Diese findet man vor allem im Obstkorb, im Gemüsefach und im Salat. Und weil Kinder Obst lieben, empfiehlt es sich, die Früchtchen zugänglich zu machen. Dann hat der kleine Mensch die Möglichkeit, seine Lust auf fix selbst zu befriedigen. Achtung: Bitte nur in Beisein von Aufsichtspersonen, da Verschluckungsgefahr besteht. 😉

So ein Träumchen, diese Pfläumchen
Lass Dich bloß nicht abschrecken, wenn Dir jemand sagt: "Oh nein, Du kannst doch dem Kind keine Pflaumen geben!" Aber sicher geht das. Unter einem Jahr können die lieben Kleinen dieses Obst halbiert super mit dem zahnlosen Gaumen schnabulieren. Sie lösen Verstopfungen und verabreichen neben Zink und Magnesium auch Kupfer sowie die Vitamine A,B, C und E, was sich u.a. positiv auf das Nervensystem auswirkt. 


Ich mag Quark
Ab dem vollendeten ersten Lebensjahr sind Kuhmilchprodukte empfehlenswert. Das Obst der Saison kann püriert in den Quark gerührt werden, egal ob links oder rechts drehend und, zack, schon hast Du eine zuckersüße Speise für kleene Stippis und weise Greise.

Prävention mit Roter Beete
Jede Menge Folsäure (liebe Schwangere), Vitamine en masse und Mineralien stecken in der roten Rübe. Sie ist wohl eines der gesündesten Gemüse. Rote Beete wirkt blutbildend, kümmert sich um Galle und Leber und, und, und! Deshalb gilt ihr Genuß als Vorsorge für Herzleiden, Schlaganfall und Alzheimer.

 

 

Und Fleisch?
Ob Du Dein Kind mit Fleisch fütterst oder nicht ist eine individuelle Entscheidung. Wir, als Eltern, essen wenig und dafür ausgewähltes Fleisch. Das wollten wir auch gern für unsere Kinder umsetzen und haben uns daher in der Kita für eine vegetarische Menüplanung entschieden. Dadurch haben wir ein besseres Gefühl gewonnen und entscheiden wohlüberlegt, wann wir welches Fleisch in unseren Wochenplan aufnehmen. Aus einer alten Bauernfamilie stammend kenne ich es von klein auf an, dass es am Wochenende ein „gutes Stück Fleisch“ gibt. So halten wir es in unserer eigenen Familie heute auch. Unsere Kinder haben beispielsweise eine Vorliebe für zartes Lammfleisch, Weihnachtsente, vor allem aber für Fisch entwickelt. Ein Argument für die gezielte Gabe von Fleisch war für mich die Stärkung des Immunsystems. Die genannten Fleischsorten Lamm, Ente, aber auch Huhn sind wunderbare Zinklieferanten. Auch das wichtige Spurenelement Eisen steckt im Fleisch. Die Ernährungsmediziner empfehlen es nicht, Kinder vegetarisch oder vegan zu ernähren, weil insbesondere die Aminosäuren für die Reifung des Gehirns sehr wichtig sind.

Alles Gute aus dem Korn & Co.
Ausgewogen bedeutet auch, von allem ein bisschen zu schlemmen. Somit ist das Beste aus dem Korn natürlich ebenso wichtig für Kinder. Der Start mit den Flocken, die Du mit Wasser oder alternativ mit Milch- bzw. Milchnahrung anrührst ist ganz easy. Im ersten Jahr haben wir Feine Hirse, Reisflocken, Schmelzflocken, Dreikornmischungen oder Maispolenta morgens angerührt. Denn eine gute Grundlage für den ausgewogenen Tag hebt die Laune ungemein. Auch heute mische ich das selbst gemachte Frühstücksmüsli mit Wasser an und gebe eins, zwei Klekse Obstmus dazu. Brei darf ich jetzt nämlich nicht mehr sagen. „Wir sind schon groß, Mama!“. Das kannst Du zuckerfrei in der Drogerie oder im Reformhaus kaufen. Oder machst es wie ich und kochst es easy piesi selbst ohne Zucker ein. Frisches Obst darf natürlich auch verwendet werden. So startet der Krümel vollwertig in den Tag. Stulle und Brötchen dürfen es dann zur Abendbrots- oder Vesperzeit sein.

Trinken, trinken, trinken
Bei all dem guten Essen darf das Trinken nicht vergessen werden. Für groß und klein gilt: Wasser, Wasser, Wasser. Ungesüßte Tees dürfen es ebenfalls sein. Fruchtsäfte sind nur verdünnt und in Maßen empfehlenswert, weil sie viel Fruchtzucker enthalten. Um die Zuckerbilanz nicht unnötig anzuheben sollte ebenfalls auf Mix- und Softgetränke verzichtet werden. Leider werden in diesen zusätzlich viele künstliche Zusatzstoffe beigemischt. Das muss doch nicht sein. Meine Oma hat immer gesungen: „Trink Wasser wie das liebe Vieh und denk, es sei Karambuli.“ Viele saisonale Gerichte findest Du jede Woche im Blog von Lecker Mama.

Ausgewogen Essen: Like, share, cook & care!

 

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