Kinder krank, Mama krank: Schlimmer geht´s nimmer

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Du sollst nicht unken
Es ist der Horror: KRANK MIT KIND. In meinem Falle sind es zwei; Zwillinge. Und leider habe ich es zu sehr beschrienen. Zu Weihnachten habe ich große Loblieder auf unser Immunsystem gesungen und wie super wir durch die olle, graue Jahreszeit gekommen sind. Tja, da musste es so kommen und zwar mit Karacho. Ohrfeigen könnte ich mich dafür. 😉 Warum kann ich nicht einfach mal ruhig sein?

Ihr Kind hat Fieber
Es ist ein sonniger Januartag, ein Montag. Das Telefon klingelt. Die Kita. Die Erzieherin klingt besorgt. „Ihr Sohn hat Fieber, 38,5 Grad. Ich habe dreimal gemessen, in beiden Ohren.“ Sofort klappe ich den Laptop zu, ziehe mir meine Winterjacke, Schal und Mütze über, schlüpfe in die Lammfellstiefel und pese ab in den Kindergarten. Mein Engelbengel ist ganz brösig, die Fieberwangen sind nicht zu übersehen. Sein Zwillingsbruder wirkt mopsfidel, noch! Das wird nicht mehr lange anhalten, da bin ich mir sicher. Drum packe ich die Zwillinge ein und wir machen uns einen ruhigen Nachmittag mit Kinderliedern und Knete.

Wenn das Unglück zuschlägt
Der Super Gau ist mir allerdings gar nicht im Sinn. Bäm, es ist Dienstag und mich hat es SO RICHTIG erwischt. Oh nein, wie konnte das nur geschehen? Wir bewegen uns auch bei dem Schmuddelwetter ausreichend an der frischen Luft, essen ausgewogen. Was soll man denn noch machen? Ich würde fluchen, hätte ich die Kraft. Weil´s sonst viel zu langweilig wäre, schlägt das Unglück dreifach zu. Die Zwillinge fiebern feurig bei grüner Schnotter und ohrenbetäubendem Husten. Warum nur?????

Mach, dass es vorbei geht
Ich wünsche mir einen Krückstock, während ich am Herd stehe, um den Hustensaft umzurühren. Hoffentlich geht dieser Tag schnell vorüber. Wir sind gerade erst aufgestanden und ich kann schon nicht mehr. Das Telefon klingelt, meine bessere Hälfte ist dran. Mit ganzer Seele hoffe ich, dass er schon auf dem Rückweg ist und nur kurz fragen will, was wir noch bräuchten. Die Wirklichkeit spielt leider eine andere Musik. Er ruft an, weil eine Pflichtveranstaltung angesetzt wurde: „Es wird unglücklicherweise vor 20:00 Uhr nichts. Sorry“. In einem Wechselbad der Gefühle schlage ich mich durch den Tag. Dass die Jungsis, lebhaft wie sie sind, öfter auf wilde Ideen kommen, ist ja kein Wunder. Insbesondere, wenn die GHOAST MOTHER selbst keine besseren Vorschläge hat, weil sie in der ganzen Wohnung kleingeschnittene Zwiebeln verteilt und geistesumnachtet in ihrem Fieberwahn von ätherischen Ölen quatscht. Da rollt sich der geneigte zweijährige Großstädter kunterbunte Schneebälle und spielt Schneeballschlacht. Logo!

Lasst mich doch schlafen
Und dann stehe ich da. Seit einer geschlagenen Stunde versuche ich die Jungsis ins Bett zu bekommen. Aber wie soll das Einschlafen auch funktionieren, wenn Du kaum Luft bekommst, immer wieder Hustenanfälle Dich übermannen, so dass Dir schlecht wird und Du jeden einzelnen Knochen in Deinem Schädel spüren kannst. Zumindest geht es mir so. (Das muss aufhören – diese Weinerlichkeit bringt mich auch nicht weiter!) Mittlerweile ist es zehn auf der Uhr und ich pfeife auf dem letzten Loch. Oha, ich muss mich vorsehen, wenn ich mich übers Kinderbett lehne, um meinem Kind die Hand zu halten, denke ich bei mir, während ich Lalelu summe. Nicht, dass ich hier vor lauter Erschöpfung noch hinknalle. Plötzlich wache ich auf. Huch, ich liege vor dem Kinderbett. Ich muss wohl ohnmächtig geworden sein. Aua, und ich bin anscheinend unsanft gelandet. Aber es könnten auch diese nervenraubenden Gliederschmerzen sein. Papperlapapp, ich husche in meine Koje. Endlich!

Ich kann nicht mehr
Am nächsten Tag wache ich um 9:30 auf. Mein Herzblatt hat alle Termine abgesagt. „Wie willst Du das denn hier den ganzen Tag allein schaffen?“, fragt er. Und Recht hat er. Zwischen Inhalier-Arien mit Kamille, Zwiebelkompressen und schonungslosem Hustensaft bechern, falle ich immer wieder in mir zusammen, während die Zwillinge mit 39,5 Grad Fieber lustig zum Traumzauberbaum tanzen und ihre kleinen Körperchen den Rest erledigen lassen. Jedes Mal, wenn ich unter Schüttelfrostanfällen wegknicke, denke ich: „Hut ab vor jeder alleinerziehenden Mutter! An 350 Tagen im Jahr mag der Alltag mit Ach und Krach zu bewältigen sein. Aber was ist, wenn es wirklich Muddi und Kids gleichzeitig erwischt? Der Wahnsinn hat einen Namen – Mutter-Kind-Infekt.“

LOBLIED

Allen alleinerziehenden Mamas (& Papas) möchte ich großen Respekt und meine Hochachtung aussprechen. GREAT JOB!!! Was Ihr jeden Tag leistet, verdient einen Orden.

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